Umweltmanagement
Bis zum Anfang der 1990er Jahre war in Wirtschaftskreisen die
Meinung vorherrschend, Umweltschutzmaßnahmen würden lediglich
Geld kosten und keinen Gewinn bringen. Behördliche
Umweltschutzauflagen galten als Wirtschaftshemmnis und genossen
den Ruf, Produktionsverlagerungen ins Ausland zu provozieren.
Dass sich Ökologie und Ökonomie ergänzen können, konnte erst
durch eine systematische Erfassung der Stoffströme in einigen
Betrieben nachgewiesen werden. Aus dieser
materialwirtschaftlichen Betrachtung des Betriebsgeschehens
ließen sich konkrete Umweltziele entwickeln, die zu ökonomisch
positiven Effekten führen.
Um solche Effekte zu fördern, ließen die "International
Organisation for Standardisation" (ISO) sowie die EG-Kommission
Anfang der 90er-Jahre Standards für Umweltmanagementsysteme
entwickeln. Sie verbanden damit die Hoffnung, dass durch die
Beschaffung und Weitergabe von umweltrelevanten betrieblichen
Informationen positive Effekte für die Unternehmen erkennbar
würden. Auf der Grundlage dieser Informationen sollte den
Unternehmen nachvollziehbar werden, dass sich durch bestimmte
Umweltschutzmaßnahmen positive ökonomische Effekte ergeben
können. Hierdurch - so die Vision der Kommission - entstünde
dann ein Anreiz zum Ressourcensparen. Die EU verabschiedete die
im Herbst 1995 in Kraft getretene EG-Öko-Audit-Verordnung Nr.
1836/93. Ein Jahr später trat die weltweit gültige Norm für
Umweltmanagementsysteme, ISO 14001, in Kraft. Beide Systeme
legen Wert darauf, dass Unternehmen freiwillig ein
Umweltmanagementsystem einrichten und die Ergebnisse öffentlich
zugänglich dokumentiert werden.
Auszug aus: Kopytziok, Norbert: Abfall und nachhaltige
Entwicklung. Globale Aspekte für die regionale Umweltplanung auf
der Grundlage stoffstrombezogener Prozessbeobachtungen.
Rhombos-Verlag, Berlin 2000
Ecomanagement and Audit Scheme (EMAS)
mit Bezug zum Umweltmanagement
an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus
Die Brandenburgische Technische Universität (BTU
Cottbus) arbeitet an einer zukunftsfähigen Umgestaltung und
nachhaltigen Ressourcennutzung als Querschnittsthema in allen
BTU-Bereichen. Auf dem Weg zu einer "Umweltuniversität" wurde
das Umweltmanagementsystem an die Vorgaben der
EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS III) angepasst.
Details zum Umweltmanagement an der BTU
Cottbus:
www.tu-cottbus.de/umweltmanagement
Fachbeitrag:
Download
(PDF-Datei, ca. 250 KB)
Einfluss ökologischer Aspekte bei der Standortwahl von
Betrieben
Im beigefügten Fachbeitrag wird aufgezeigt, wie das Spektrum
ökologischer Aspekte bei der Entscheidung über einen neuen
Betriebsstandort einfließen kann.
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